Umbau Willy-Brandt-Platz: Öffentlicher Personennahverkehr an erster Stelle, damit Darmstadt mobil bleibt

"Der Willy-Brandt-Platz ist einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in Darmstadt mit Bedeutung auch für den angrenzenden Landkreis, insbesondere in Hinblick auf den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)", so die Bau- und Verkehrspolitiker Stefan Opitz (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) und Lutz Achenbach (CDU). Er wird von sechs Straßenbahn- und 15 Buslinien angefahren, in den Hauptverkehrszeiten sind es stündlich 100 Fahrzeuge. 6.000 Passagiere steigen hier täglich ein, um und aus, viele davon Schülerinnen und Schüler sowie Studierende.

Bereits seit 2004 laufen die Planungen des groß angelegten Infrastrukturprojektes DAVIA zu dem auch der Willy-Brandt-Platz und die umliegenden Straßen gehören. Dabei werden Kanal- und Fahrleitungen, Straßenbahnschienen und Straßenbelag erneuert, aber auch Verkehrsflächen neu geordnet.

"Die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner steigt kontinuierlich, der Verkehr nimmt zu, was aber nicht wachsen kann, ist der Straßenraum. Insbesondere am Willy-Brandt-Platz ist die Fläche begrenzt. Eine komplexe Aufgabe, wie beim jüngsten DAVIA-Bürgergespräch deutlich wurde", so Opitz und Achenbach. Autos, Busse, Straßenbahnen, Rad- und Fußverkehr müssen den vorhandenen Platz miteinander teilen, gleichzeitig sind Denkmalschutz, Stadtgestaltung, Grünplanung und Baumschutz zu berücksichtigen. "Die Redebeiträge zeigten, dass auch die Interessen der Bürgerinnen und Bürger kontrovers sind. Diese miteinander in Einklang zu bringen und dabei die Mobilität und Verkehrssicherheit – insbesondere für schwächere Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer – bestmöglich zu organisieren, ist Aufgabe der Verantwortlichen von Magistrat, städtischer Verwaltung, HEAG mobilo und den externen Fachplanern, die dies sehr gut umgesetzt haben."

Im ersten Teil der Veranstaltung stellte das beauftragte Planungsbüro die bereits abgeschlossenen Planungen für die östliche Bismarckstraße, den Mathildenplatz und die Frankfurter Straße vor und machte Bauabschnitt für Bauabschnitt deutlich, was von den Anregungen aus dem Bürgergespräch 2016 und den Vorschlägen der Interessengemeinschaft IG3 umgesetzt werden konnte und was nicht. "Fachleute und Verwaltung haben es sich nicht leicht gemacht. Jeder plausible Vorschlag wurde intensiv geprüft. Es ist deutlich geworden, wie um jeden einzelnen Baum und jeden Parkplatz gerungen worden ist. Und wenn der Erhalt sich als unmöglich erwies, wurden Neupflanzungen eingeplant beziehungsweise versucht, alternative Stellflächen für Autos zu finden. Beispielsweise wird aktuell mit Schulen und Firmen an der Kasinostraße über Parkflächen verhandelt."

Im zweiten Teil ging es um den Willy-Brandt-Platz selbst, der sich noch in Planung befindet. Deshalb können hier seitens der Bürgerschaft nach wie vor Ideen und Vorschläge eingebracht werden. Nach der Vorstellung einer umfangreichen Variantenuntersuchung durch den zuständigen Fachplaner, die von Computeranimationen begleitet wurde, nutzten zahlreiche Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, an Infoständen mit den Fachleuten ins Gespräch kommen. Ihre Anregungen und Bedenken wurden schriftlich aufgenommen. Bis Mitte 2018 werden sie gründlich geprüft und soweit möglich berücksichtigt.

"Das ist ein aufwendiges Verfahren. Doch es hat sich gezeigt, dass es fruchtbar ist, die Anregungen aus der Bürgerschaft zu hören. Dennoch muss klar sein: Über allen Einzelinteressen stehen Gemeinwohlinteressen und damit auch die Stärkung des ÖPNV. Busse und Bahnen sind künftig mehr denn je wichtig, um die Mobilität in unserer Stadt in den nächsten Jahren aufrechtzuerhalten. Nur mit dem motorisierten Individualverkehr ist das nicht möglich – vom Platz her nicht, aber auch in Hinblick auf Klimaschutz und Luftreinheit nicht, bei allem Verständnis für den Parkdruck bei den Anwohnerinnen und Anwohnern und die Notwendigkeit für viele, die auf absehbare Zeit noch auf den PKW angewiesen sind", so Opitz und Achenbach. "Je besser Pünktlichkeit, Schnelligkeit und Taktung des ÖPNV – desto höher die Akzeptanz. Mit dem Projekt DAVIA schaffen Stadt und HEAG mobilo die Voraussetzung dafür. Sie haben unsere volle Unterstützung", so die Koalitionäre.

 

Herr Frau
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