Mittelstandsunion: Gastronomen sind am Limit!

Darmstadt sollte auch 2022 auf die Sondernutzungsgebühr für Außengastronomie verzichten.

In einem digitalen Branchengespräch mit Vertretern des Gastro-Netzwerks hat sich die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) am Mittwoch, 23. Februar, ein Bild der Lage von Gastronomiebetrieben in Darmstadt gemacht. Stefan Zitzmann, Sprecher des Gastro-Netzwerks fasste die Situation zusammen: „Nach zwei Jahren im Corona-Krisenmodus stehen wir mit dem Rücken an der Wand. Neben den drastischen Umsatzeinbrüchen macht uns derzeit insbesondere der Personalmangel zu schaffen“. Während der
Kurzarbeitsphasen habe man nicht alle Mitarbeiter halten können und die entstanden Vakanzen seien noch nicht wieder besetzt, erklärt Stefan Zitzmann. Wegen der finanziellen Nöte müsse man außerdem häufig auf ungelerntes Personal zurückgreifen.

CDU / Tobias KochCDU / Tobias Koch

„Viele Betriebe sind im Laufe der letzten beiden Jahre in eine gefährliche Schieflage geraten und jetzt an die Belastungsgrenze gelangt“, so Zitzmann weiter. Es sei fraglich, wie viele seiner Kollegen das Jahr 2022 wirtschaftlich überstehen könnten, selbst wenn ab März Lockerungen in Aussicht stünden. In der sich an die Lagebeschreibung anschließenden Diskussion wird deutlich, dass das Infektionsrisiko in Restaurants nicht signifikant größer sei, als beispielsweise am Arbeitsplatz. Ein sogar deutlich geringeres Risiko gäbe es im Außenbereich, wo größere Abstände zwischen den Tischen hergestellt werden könnten und frische Luft immer sichergestellt sei. Vor diesem Hintergrund sei es angebracht diesen Vorteil auszuschöpfen
und auf möglichst viel Bewirtung im Freien zu setzen, befinden die Diskutanten.

„Wäre es nicht folgerichtig, die Gastronomen von politischer Seite genau an dieser Stelle zu unterstützen?“, hinterfragt der MIT Vorsitzende Manuel Krenzke und fordert: „Die Stadt sollte durch den Verzicht auf die Erhebung von Sondernutzungsgebühren für Außengastronomie einen Anreiz zur Ausweitung des Angebots schaffen und gleichzeitig für eine finanzielle Entlastung der Betriebe sorgen“. Er werde das Gespräch mit
Stadtkämmerer André Schellenberg (CDU) suchen, um mit ihm gemeinsam auf einen erneuten Erlass der Gebühren hinzuwirken. 
Unterstützung findet der Vorstoß zum Gebührenerlass auch innerhalb der CDU Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung. Der wirtschaftspolitische Sprecher Peter Franz betont: „Wir stehen fest an der Seite der Gewerbetreibenden, die durch die Krise unverschuldet in eine schwierige Lage gekommen sind“. 

In einem Punkt sind sich die MIT-Streiter, wie sich die Mitglieder des CDU-nahen Unternehmerverbandes selbst gerne nennen, einig: Ein vielfältiges gastronomisches Angebot, jenseits von Systemgastronomie, sei wesentlich für den Charme einer Stadt und steigere die Lebensqualität. Es müsse daher im Interesse aller liegen, insbesondere die kleinen inhabergeführten Betriebe zu erhalten.

Herr Frau
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