CDU Arheilgen
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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
nun ist wieder Krieg in Europa - besser: wir nehmen ihn wieder wahr. Denn Krieg war auch vorher schon. Schon seit 2014 wird in der Ostukraine gekämpft. Vorher gab es die Kriege in Tschetschenien oder auf dem Balkan. Auch um Berg Karabach und in Moldau. Über den russischen Präsidenten wird dieser Tage viel geschrieben. Aus den verschiedenen Artikeln lese ich raus, dass wir es hätten besser wissen müssen. Putin war nie ein lupenreiner Demokrat, ist keiner und wird auch keiner mehr werden. Obwohl er 2001 viel beklatscht im Bundestag geredet hat. In diesen Tagen höre ich auch oft, wir im Westen hätten die Russen in diese Situation gedrängt. Dieser Meinung bin ich nicht. Als die Sowjetunion und der Warschauer Pakt Geschichte waren, haben sich Länder wie Estland, Lettland, Litauen oder Polen, um nur einige stellvertretend zu nennen, sofort nach Westen zur EU und zur NATO orientiert. Warum wohl?
Der logische Schluss aus all diesen Konflikten ist, dass wir uns um unsere Sicherheit wieder mehr Gedanken machen müssen. Als ich Abitur gemacht habe, sind etwa die Hälfte zum Zivildienst berufen worden, die andere Hälfte ging zur Bundeswehr. Einige hatten Glück und mussten keinen Dienst tun. Zu dieser Zeit im Oktober 1990 hatte die Bundeswehr noch 495.000 Soldaten, die NVA noch um die 100.000. Am Tag der Wiedervereinigung ging die NVA in die Bundeswehr auf, was sich im Alltag so darstellte, dass wir auf einmal NVA-Offiziere in der Grundausbildung als Hospitanten hatten. Damals hatte das Heer 12 Divisionen, davon 5 Panzerdivisionen, 6 Panzergrenadierdivisionen und 1 Gebirgsjägerdivision. Eine Panzerdivision hatte, wenn ich das richtig recherchiert habe, 10 Panzerbataillone. Eine Panzergrenadierdivision 5 Panzerbataillone. Heute hat die ganze Bundeswehr noch 6 Panzerbataillone. An diesen Zahlen erkennt man, dass wir in Deutschland die Heimat- und Bündnisverteidigung nicht mehr als wichtig angesehen haben. Warum ist das so wichtig: wir dokumentieren damit, dass wir uns nicht verteidigen können oder wollen. Bevor die EU und andere Sanktionen erlassen haben, hat Russland offen damit gedroht, dass Gas und Öl bald doppelt so teuer ist. Meine Einschätzung ist, sie haben darauf spekuliert, dass wir diesen Preis nicht zahlen wollen.
Wir müssen diesen Preis zahlen. Ja, für Menschen, die jeden Cent umdrehen müssen, ist das sehr, sehr schwierig. Unsere Bundesregierung hat erste Programme aufgelegt, um Härten abzufedern. Angesichts des Leidens und Sterbens in der Ukraine ist dieser Preis sehr niedrig. Die Menschen in der Ukraine haben daher unsere Solidarität verdient. Und wir sollten sie überall dort unterstützen, wo es uns möglich ist. Im Kleinen wie im Großen. Im Kleinen geschieht dies auch bei uns in Darmstadt, wo ja die ersten Menschen aus der Ukraine angekommen sind. Ihnen zu helfen, ist für viele Menschen bei uns eine Herzensangelegenheit. Eine sehr wichtige, wie ich meine, und eine, die wir alle unterstützen sollten.
Bei allem Leid, das im Moment von Russland ausgeht, bitte ich zu bedenken, dass wir als Deutsche auch mal in der Rolle waren. Nachdem Deutschland 1945 bedingungslos kapituliert hat, haben die anderen Europäer irgendwann wieder mit einem neuen demokratischen Deutschland gesprochen. Auch wenn wir als Deutsche nicht überall auf der Straße freudig begrüßt wurden. Wir sollten uns also darauf vorbereiten, dass wir wieder mit den Russen reden werden.
Trotz allem, was in der Welt passiert, verlieren wir als Arheilger CDU die Themen vor Ort in unserem Stadtteil nicht aus den Augen. Wir werden Sie auf dieser Seit kontinuierlich darüber informieren. Und ich hoffe, dass wir alle bald wieder zuversichtlich in die Zukunft schauen können. Dann nämlich, wenn der Krieg in der Ukraine beendet ist und die Ukraine und die Menschen in der Ukraine in Frieden und in Freiheit leben können. Ohne Angst vor ihren Nachbarn.
Herzlichst Ihr
Christof Lorang